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Covid-19: Weckruf für den Multilateralismus

Außenminister Heiko Maas bei einer Videokonferenz der Allianz für den Multilateralismus, © Felix Zahn/photothek.net
Wie kann die internationale Gemeinschaft die Covid-19-Pandemie überwinden? Und wie können zentrale internationale Organisationen dabei gestärkt werden? Darüber haben heute Außenministerinnen und Außenminister der Allianz für den Multilateralismus beraten.

Viren kennen keine Grenzen: Rund zwei Millionen Corona-Fälle sind weltweit bestätigt, es gibt kaum ein Land, das nicht von der Pandemie betroffen ist. Alle Länder der Welt stehen vor ungeahnten neuen Herausforderungen — und kein Land kann sie alleine bewältigen.
Außenministerinnen und Außenminister aus allen Teilen der Welt haben sich deshalb heute virtuell im Rahmen der Allianz für den Multilateralismus getroffen. Neben der Unterstützung für zentrale internationale Organisationen, insbesondere die Weltgesundheitsorganisation, ging es auch um konkrete Initiativen der Allianz: den Zugang zu Medikamenten und Impfstoffen, die Bekämpfung von Desinformation rund um das Thema Corona sowie die Stärkung von Gesundheitssystemen weltweit.
WHO als Rückgrat der Pandemiebekämpfung

„Wir brauchen jetzt mehr internationale Koordinierung, nicht weniger“, betonte Außenminister Maas. Es gilt, die zentralen internationalen Organisationen zu stärken, damit die Krise bewältigt werden kann. Die Allianz für den Multilateralismus unterstützt deswegen den Aufruf von UN-Generalsekretär Antonio Guterres zu einer weltweiten Waffenruhe, ebenso die Arbeit der Weltgesundheitsorganisation als zentrale Koordinierungsinstanz bei der Bekämpfung der Pandemie.
Zugang zu Medikamenten und Impfstoffen: „Gebot der Menschlichkeit“
Sobald Behandlungsmöglichkeiten für Covid 19 erforscht sind, ist es zentral, dass diese für alle Menschen zugänglich sind. Dies gilt vor allem für Menschen in Ländern mit einem schwachen Gesundheitssektor. Maas sagte:
Eine gerechte Verteilung von Schutzmaterial, Tests, Medikamenten und Impfstoffen - sobald diese verfügbar sind - ist ein Gebot der Menschlichkeit.
Desinformation kann Menschen töten
Auch Desinformation kann töten: In der aktuellen Pandemie ist es wichtig, dass die Menschen freien Zugang zu den relevanten Informationen zum Virus selbst oder zur Ausbreitung der Krankheit haben. Deswegen gilt es, den Zugang zu freien Medien zu schützen und den freien Austausch von Informationen zu fördern.

Langfristige Auswirkungen der Krise
Wie können in Zukunft Gesundheitskrisen abgefedert werden? Auch diese Frage spielte eine Rolle im Gespräch der Außenministerinnen und Außenminister. „Wir werden für eine Stärkung der Gesundheitssysteme auf der ganzen Welt eintreten“, so Maas - so sollen in Zukunft Krankheiterreger möglichst früh unter Kontrolle gebracht werden.
Allianz für den Multilateralismus
Die Allianz für den Multilateralismus wurde von Außenminister Heiko Maas und seinem französischen Kollegen Jean-Yves Le Drian ins Leben gerufen. Das überregionale Netzwerk gleichgesinnter Staaten will dafür eintreten, die regelbasierte internationale Ordnung zu erhalten und weiterzuentwickeln. Es geht darum, innerhalb der bestehenden Organisationen und Formate die Werte der Vereinten Nationen, Kooperation und die Geltung von fairen Regeln zu stärken und gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft anzugehen.